"Arbeiten in der Logistik – für die Menschen."
Jürgen E. (62), Betriebsrat der Klinik-Logistik und Schwerbehindertenvertretung
Am Anfang war es eine Zufallsbekanntschaft. Dass sich daraus eine langjährige und erfüllende Beziehung entwickeln würde, „war nicht der Plan, aber mein großes Glück – beruflich, persönlich und privat“, sagt Jürgen.
Vor 43 Jahren startete er im UKE, seit 2004 ist er in der UKE-Tochtergesellschaft Klinik Logistik & Engineering GmbH (KLE) als Betriebsrat und Schwerbehindertenvertretung tätig und lobt die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung sowie die „Aufgeschlossenheit des Arbeitgebers für neue Ideen und Projekte.“
„Krankenwagenfahrer gesucht“: 1979 prangt das Plakat der UKE-Kampagne auf einem LKW. Für den jungen Jürgen kommt das Gesuch wie gerufen. Nach der Ausbildung zum Hafenschiffsführer war er jahrelang auf dem Wasser zuhause: Bohrinseln oder Hafenanlagen bauen, Schiffswracks heben. Nun will er wieder an Land Fuß fassen.
Im UKE angekommen, gefallen ihm besonders die Patient:innentransporte. Er mag die kurzen Gespräche auf dem Weg zwischen Krankenstation, Diagnostik und OP, er tröstet, beruhigt, muntert seine Fahrgäste auf. „Ob Fahrer:in, Pflegekraft oder Ärzt:in: Im UKE musst du einen sozialen Touch haben“, sagt er überzeugt. Sein Vorschlag, die Transportfahrer:innen medizinisch auszubilden, damit sie im Notfall helfen können, findet Gehör. Ab 1984 absolviert Jürgen die zweijährige Weiterbildung zum Betriebssanitäter und hängt später noch eine Verwaltungsprüfung dran. Seit 2005 engagiert er sich als Betriebsrat und Schwerbehindertenvertreter in der KLE, bildet sich 2008 zum Disability Manager weiter und ist im Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) aktiv.
„Im UKE wird viel Neues ausprobiert und auch umgesetzt, wenn es sich als sinnvoll erweist. Das finde ich klasse.“ Als Beispiel nennt er sein Inklusionsprojekt, bei dem gehörlose Menschen die Reinigung der medizinischen Instrumente übernehmen. „Sie können oft viel besser sehen als andere, weil sie mit ihren Augen den fehlenden Hörsinn teilweise kompensieren.“ Früher hatten die OP-Teams selbst nebenbei die Instrumente aufbereitet, heute übernehmen in der KLE unter anderem acht festangestellte gehörlose Mitarbeiter:innen mit spezifischer Sachkunde-Ausbildung die Instrumentenaufbereitung. Das Projekt „Inkludierung von gehörlosen Mitarbeiter:innen“ wurde am 6. April 2022 mit dem Hamburger Inklusionspreis für das außergewöhnliche Engagement bei der Beschäftigung von gehörlosen Mitarbeitenden ausgezeichnet. „Darauf bin ich sehr stolz.“
Auch privat ist Jürgen mit dem UKE eng verbunden: Hier kam er auf die Welt, seine Ehefrau hat im UKE gelernt und als Krankenschwester gearbeitet. Die beiden Kinder wurden hier geboren. Beide arbeiten heute im UKE, die Tochter als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Anästhesie, der Sohn in der Verwaltung. Dass es zur Familiengründung kam, ist ebenfalls dem Hamburger Universitätsklinikum zu verdanken: „1981 habe ich meine Frau auf einem UKE-Betriebsausflug nach Grömitz kennengelernt.“
Text: Ingrid Kupczik
Gemeinsam besser. Fürs Leben.