DFG Forschungsgruppe FOR 5211 - SOMACROSS
Entstehung und Chronifizierung von somatischen Beschwerden
(SOMACROSS - Persistent SOMAtic Symptoms ACROSS Diseases: From Risk Factors to Modification)
Die neue Forschungsgruppe FOR 5211 unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für vier Jahre mit rund 4,6 Millionen Euro gefördert.
Ziel der Forschenden: Bei verschiedenen Erkrankungen zu untersuchen, welche Risikofaktoren und Mechanismen dazu führen, dass kurzfristig entstandene Körperbeschwerden chronisch werden. Anhaltende Körperbeschwerden wie Müdigkeit, Juckreiz oder gastrointestinale Beschwerden, sogenannte „Persistierende Somatische Symptome (PSS)“, sind in der Medizin weit verbreitet.
Für die Betroffenen sind sie äußerst belastend und ihre Entstehung ist bisher unzureichend erforscht. Die UKE-Wissenschaftler:innen und ihre Kooperationspartner:innen untersuchen jetzt bei unterschiedlichen Krankheitsbildern, welchen Einfluss somatische, psychologische und soziale Faktoren auf die Chronifizierung von Körperbeschwerden haben und ob bei verschiedenen Erkrankungen vergleichbare Prozesse stattfinden.
Durch interdisziplinär angelegte Forschung soll ein erweitertes Verständnis darüber erzielt werden, wie genau Körperbeschwerden chronisch werden. Daraus sollen zielgenaue Behandlungsmöglichkeiten entwickelt werden, die zur Linderung der anhaltenden Beschwerden beitragen können. Der Vergleich der Chronifizierungsprozesse über verschiedene Erkrankungen hinweg, ermöglicht es zu verstehen, welche Faktoren krankheitsspezifisch und welche Faktoren krankheitsübergreifend für die Chronifizierung von Körperbeschwerden verantwortlich sind.
Zehn Krankheitsbilder unter die Lupe nehmen
In sieben Einzelprojekten werden insgesamt etwa 4000 Patient:innen mit zehn verschiedenen Krankheitsbildern untersucht. Gemeinsame Messzeitpunkte- und Erhebungsinstrumente sollen einen Vergleich der Ergebnisse über Projekte und Krankheitsbilder hinweg ermöglichen.
Ziel ist, die anhaltenden Krankheitssymptome früh zu erkennen, gezielt zu behandeln und Konzepte für die Prävention zu entwickeln. Langfristig soll so eine verbesserte medizinische Versorgung und Lebensqualität der Betroffenen geschaffen werden.
Neben Prof. Dr. Bernd Löwe als Sprecher der FOR 5211 (Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie) sind mit Prof. Dr. Tobias B. Huber (III. Medizinische Klinik und Poliklinik, UKE), Prof. Dr. Olaf von dem Knesebeck (Institut für Medizinische Soziologie, UKE), Prof. Dr. Ansgar W. Lohse (I. Medizinische Klinik und Poliklinik, UKE), Prof. Dr. Christoph Schramm (I. Medizinische Klinik und Poliklinik, MZSE, UKE), Prof. Dr. Stefan W. Schneider (Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, UKE), Dr. Anne Toussaint (Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, UKE), und Prof. Dr. Antonia Zapf (Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, UKE) sind weitere UKE-Projektleiter:innen an der Forschungsgruppe FOR 5211 SOMACROSS beteiligt.
Darüber hinaus bestehen wissenschaftliche Kooperationen mit den Projektleiterinnen aus der Klinik für Hautkrankheiten und der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster (Prof. Dr. Sonja Ständer, Prof. Dr. Gudrun Schneider), der Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Medical School Hamburg (Prof. Dr. Meike Shedden Mora) sowie der Abteilung für Klinische Psychologie der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (Prof. Dr. Yvonne Nestoriuc).