"Gesehen werden – als Kollegin und als Mensch."
Selma Karadeniz-Kröppelin (35), Physiotherapeutin im Herzzentrum
Drei Kinder im Kita-Alter, der Ehemann Vollzeit im Schichtdienst – und Selma, Mutter, Ehefrau und Physiotherapeutin, auf einer 80-Prozent-Teilzeitstelle. Wie das klappt? „Sehr gut – jedenfalls wenn das UKE dein Arbeitgeber ist.“
Bei Selma ist das seit 2012 der Fall: Nach ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin hatte sie in einer Physiotherapiepraxis gearbeitet. Es folgte die Bewerbung und Einstellung im UKE Herzzentrum. Seitdem mobilisiert die Physiotherapeutin Patient:innen und führt gezielte Übungen zur Atemunterstützung sowie Lagerung durch.
In dieser Tätigkeit erfährt sie schon früh weitreichende Unterstützung durch ihren Arbeitgeber. Sie nennt ein Beispiel: Der zunächst auf zwei Jahre befristete Arbeitsvertrag wurde auf ihren Wunsch vorzeitig entfristet. Dadurch war es ihr möglich, einen Bankkredit für den Kauf einer Eigentumswohnung in ihrem Heimatort Buxtehude zu erhalten, erzählt Selma. „Dafür bin ich meiner Leitung sehr dankbar.“
Vier Jahre nach dem Start am UKE ist sie mit ihrem ersten Kind schwanger. Auf den kleinen Yakub folgen in kurzen Abständen Elisa und Emil. Die drei sind jetzt 5, 3 und 2 Jahre alt. Selma verbringt knapp fünf Jahre in Elternzeit, bevor sie im März 2021 ins UKE und in ihren Beruf zurückkehrt. „Das war ein wunderbares Gefühl – als würde ich nach Hause kommen.“
Heute betreut die Physiotherapeutin zwei Stationen im Herzzentrum: Auf der H2a behandelt sie unter anderem Patient:innen nach einer Herzoperation, auf der H5a Menschen mit Herzrhythmusstörungen. Neun Frauen und Männer gehören zum Physio-Team des Herzzentrums. Morgens ist Lagebesprechung. „Bei personellen Engpässen springen wir sofort ein. Und wenn ich mal Unterstützung benötige, weil ich zum Beispiel eine:n Patient:in nicht allein mobilisieren kann, dann bietet mir das Team umgehend Hilfe an.“
Selma arbeitet jeweils sechs Stunden an fünf Tagen. Dass es trotz der Schichtarbeit ihres Mannes möglich ist, die Bedingungen und Bedürfnisse von Familie und Beruf zu vereinbaren, sei ihrer flexiblen Arbeitszeitgestaltung zu verdanken. „Wenn mein Mann Frühschicht hat, kann ich die Kinder zur Kita bringen und später mit der Arbeit beginnen.“
Die täglichen Fahrten mit S-Bahn und Bus von Buxtehude zum UKE nutzt sie für einen Kurzschlaf oder fürs Lesen. „Das ist für mich Qualitätszeit.“ Abschließend hält sie fest: „Ich liebe meine Arbeit im UKE. Das ist mein beruflicher Heimathafen.“
Text: Ingrid Kupczik, Axel Kirchhof