Prof. Dr. Gwendolyn Gramer

Moin

Prof. Gramer leitet seit Januar die Abteilung für angeborene Stoffwechselerkrankungen. Sie will Krankheiten bei Neugeborenen früh aufdecken – damit diese einen guten Start ins Leben haben.

Ein winziger Piks kurz nach der Geburt kann über den Verlauf eines ganzen Lebens entscheiden. Es ist dieser präventive Gedanke, der Prof. Dr. Gwendolyn Gramer seit Beginn ihrer medizinischen Laufbahn antreibt. Im Rahmen des Neugeborenenscreenings werden wenige Blutstropfen auf 19 seltene Erkrankungen hin untersucht, die unentdeckt zu schweren Entwicklungsstörungen oder gar zum Tod führen können. „Mit Früherkennung können wir so viel für die Kinder bewirken und durch entsprechende Therapien dafür sorgen, dass sie sich altersentsprechend entwickeln können.“

Ihr Studium absolvierte die gebürtige Bayerin in Würzburg, Heidelberg und Wien mit Zwischenstopps in London und Paris. Ab 2005 war sie im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin am Uniklinikum Heidelberg tätig. Neben ihrer klinischen Tätigkeit liegt ihr das wissenschaftliche Arbeiten sehr am Herzen. „In meiner Forschungsarbeit habe ich mich viel mit dem Nutzen und der Weiterentwicklung des Neugeborenenscreenings beschäftigt.“ Für ihre Arbeiten wurde Prof. Gramer mit mehreren Forschungspreisen ausgezeichnet. Ihr Ziel ist es, das Screening um bis zu 26 zusätzliche Stoffwechselkrankheiten zu erweitern.

Im UKE blickt sie den Kooperationen mit anderen Bereichen freudig entgegen. „Da die meisten Stoffwechselkrankheiten verschiedene Organsysteme betreffen, gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte.“ Zudem freut sie sich darauf, ihre Arbeit in das Deutsche Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit einbringen zu können, für das das Kinder-UKE als einer von sieben Standorten ausgewählt wurde.

Text: Nicole Sénégas-Wulf; Foto: Eva Hecht