Aktuelle News & Presseberichte 2025

    Pressemitteilung | 09.04.2024

    Bessere Versorgung von Patient:innen mit Herz-Kreislauf-Stillstand

    Die Berufsfeuerwehr Hamburg und das UKE haben gemeinsam mit weiteren Hamburger Kliniken einen einfacheren, schnelleren Ablauf zur Behandlung von Patient:innen mit einem refraktären Kreislaufstillstand entwickelt, da bei diesen akut lebensbedrohlich Betroffenen die Standardmaßnahmen der Wiederbelebung nicht ausreichen, um einen nachhaltigen Spontankreislauf wiederherzustellen. Eine strukturierte Erstversorgung durch die Notarztteams der Feuerwehr, ein schneller Transport der Patient:innen in ein geeignetes Krankenhaus und eine zeitgerechte Versorgung der Betroffenen mit einem extrakorporalen Kreislaufunterstützungssystems können Leben retten und Spätschäden des Herz-Kreislaufstillstands vermindern.

    Neben der effektiven Wiederbelebung durch Laien, können diese Maßnahmen zu einem besseren Überleben von Menschen mit einem Herz-Kreislaufstillstand in Hamburg beitragen. Wir werden das Konzept als unabhängige Berater wissenschaftlich begleiten und auswerten, damit künftig möglichst viele Patient:innen davon profitieren können, sagt Prof. Dr. Paulus Kirchhof, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie des Universitären Herz- und Gefäßzentrums Hamburg des UKE.

    Durch persönliches Engagement von Hamburger Ärzt:innen ist das Projekt „Hamburger eCPR Initiative“ entstanden, an dem Priv.-Doz. Dr. Dr. Benedikt Schrage, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Kardiologie des Universitären Herz-und Gefäßzentrums, maßgeblich mitgewirkt hat.

    Zur Pressemitteilung der Feuerwehr

     

    Pressemitteilung | Publikation im New England Journal of Medicine

    Gesünder leben, länger leben: Wie sich Risikofaktoren auf die Lebenszeit auswirken

    Wer im Alter von 50 Jahren nicht raucht, einen normalen Blutdruck hat, keine hohen Cholesterinwerte oder Diabetes aufweist und ein gesundes Körpergewicht hält, lebt nicht nur länger, sondern bleibt auch länger vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschont. Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Doch auch wer später noch etwas ändert, kann profitieren. Das haben Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in einer groß angelegten Studie herausgefunden - gemeinsam mit rund 120 Forschenden weltweit. Die Ergebnisse wurden jetzt auf dem Hauptkongress des American College of Cardiology vorgestellt und gleichzeitig im Fachmagazin New England Journal of Medicine veröffentlicht.

    Die fünf klassischen Risikofaktoren Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Unter- oder Übergewicht beziehungsweise Adipositas, und hohe Cholesterinwerte sind weltweit für etwa die Hälfte aller Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich. Wir wollten wissen, wie sich die Abwesenheit oder Kontrolle dieser Faktoren auf die Lebenszeit auswirkt, sagt Prof. Dr. Christina Magnussen, Erstautorin und stellvertretende Direktorin der Klinik für Kardiologie des UKE.

    Die Studie zeigt, dass Frauen, die mit 50 Jahren keine dieser Risikofaktoren haben, im Schnitt 13,3 Jahre später eine Herz-Kreislauf-Erkrankung entwickeln und 14,5 Jahre später sterben als Frauen mit allen fünf Risikofaktoren. Männer ohne diese Risikofaktoren leben 10,6 Jahre länger ohne Herz-Kreislauf-Erkrankung und sterben im Schnitt 11,8 Jahre später als Männer mit den Risikofaktoren. Die Risikofaktoren selbst haben unterschiedliche Bedeutung; so leben Frauen, die mit 50 Jahren nicht rauchen, 5,5 Jahre länger ohne Herz- Kreislauferkrankung, bei Männern sind es 4,8 Jahre.

    Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie: Auch im späteren Leben lohnt sich eine Verhaltensänderung. Von allen fünf Risikofaktoren ist die Kontrolle des Blutdrucks mit den meisten zusätzlichen gesunden Lebensjahren verknüpft, sagt Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Letztautor der Studie und Ärztlicher Direktor des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des UKE. Menschen, die zwischen 55 und 60 Jahren ihren Bluthochdruck in den Griff bekommen oder mit dem Rauchen aufhören, leben länger und ohne eine Herz-Kreislauf-Erkrankung als Menschen, die ihre Lebensweise nicht ändern.

    Für ihre Studie werteten die Wissenschaftler:innen die Daten von mehr als zwei Millionen Menschen aus 39 Ländern aus. Damit liefert die Studie eine der bislang umfassendsten Untersuchungen zum Einfluss von Risikofaktoren auf die Lebenserwartung.

    Publikation
    C Magnussen et al. Global effect of cardiovascular risk factors on lifetime estimates. New England Journal of Medicine. 2025. DOI: https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2415879

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