Gemeinsam gegen Brustkrebs
Welche Behandlungsform individuell sinnvoll ist, besprechen die Expert:innen des Universitären Brustzentrums Hamburg immer im Team und gemeinsam mit den Patient:innen.
Jährlich erkranken etwa 70.000 Frauen und 700 Männer in Deutschland an Brustkrebs. Die Heilungschancen bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie stehen sehr gut.
Zweimal wöchentlich findet im Brustzentrum ein Tumorboard statt. Kolleg:innen aus der Radiologie, Pathologie, Inneren Medizin, Onkologie und Nuklearmedizin sowie Therapeut:innen der Strahlentherapie beraten gemeinsam über individuelle Behandlungskonzepte für alle neuen Patient:innen. „So können wir alle unsere jeweilige Fachkenntnis einbringen und ein umfassenderes Bild der Erkrankung gewinnen“, erläutert Dr. Lisa Steinhilper, Leiterin des Universitären Brustzentrums Hamburg. „Im persönlichen Gespräch mit den Patient:innen besprechen wir dann die Behandlungsmöglichkeiten. Der Erhalt der Brust wird stets angestrebt.“
Bei einem Mammakarzinom wird nahezu immer eine Operation mit mehrtägigem stationären Aufenthalt nötig, um das Tumorgewebe und befallene Lymphknoten in der Achselhöhle zu entfernen. Plastische Chirurg:innen können die Eigengewebsrekonstruktionen zum Wiederaufbau der Brust vornehmen, eine implantatgestützte Rekonstruktion kann im Brustzentrum durchgeführt werden. Fast alle Frauen erhalten nach einer brusterhaltenen Operation eine mehrwöchige Strahlentherapie. Die Chemotherapie, bei der über Infusionen die Tumorzellen im Blut zerstört werden, ist bei immer weniger Patient:innen nötig. 70 Prozent der Betroffenen erhalten eine Antihormontherapie (endokrine Therapie), bei der antihormonelle Medikamente meist in Tablettenform verabreicht werden. Bei einigen Patient:innen kommt auch eine Immuntherapie (Antikörper/-immuntherapie oder zielgerichtete Therapie) in Frage, bei der Medikamente in Tablettenform oder per Infusion zugeführt werden.
Ausgefragt?! - Brustkrebs: Häufig, aber gut behandelbar
Brustkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten, ist aber heilbar – wenn er frühzeitig erkannt und therapiert wird. Welche Möglichkeiten der Diagnose, Behandlung und Therapien es gibt, erläutert Dr. Lisa Steinhilper, Leiterin des Universitären Brustzentrums im UKE. Wer hier behandelt wird, profitiert von multiprofessionellen und interdisziplinären Expert:innen unter einem Dach.