Therapiewegweiser unserer Klinik

Viele Betroffene und ihre Angehörigen brauchen Hilfe bei der Suche nach der richtigen Therapie.

Hier finden Sie dazu:

  • Information zum Erkrankungsbild
  • Behandlungseinheiten unserer Klinik, die Sie zur Therapie nutzen können
  • Links zu den Behandlungseinheiten

Unter Aufnahme & Aufenthalt finden Sie dann den genauen Ablauf von der Anmeldung, über Aufnahme bis zum Aufenthalt in unserer Klinik und vieles mehr!

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  • Erkrankungsbild

    Psychische Erkrankungen sind häufig und sie kommen bei Kindern und Jugendlichen genauso häufig vor wie bei Erwachsenen.

    Zumeist besteht eine lange Verzögerung zwischen dem Beginn der psychischen Probleme bzw. der Erkrankung und dem ersten Kontakt zum Versorgungssystem bzw. der ersten Behandlung. Dies kann sich auf die Prognose negativ auswirken.

    Bei Verdacht auf eine psychische Problematik bzw. Erkrankung ist der erste Schritt eine optimale Diagnostik. Diese ist Voraussetzung für eine optimale Therapie und damit entscheidend über Ihre Chance auf schnelle und umfassende Gesundung!

    Diagnostische Abklärung

    Zur Diagnostik psychischer Störungen gehören:

    • Vollständige psychiatrische Untersuchung (z.B. Art von Symptomen und deren Dauer, Krankheitsvorgeschichte, Biographie, soziale Folgen)
    • Erfassung von Differentialdiagnosen und gleichzeitigen psychischen Störungen (auch standardisiert)
    • Ausschluss organischer psychischer Störungen (Krankheitsanamnese, körperliche Untersuchung und körperliche Zusatzdiagnostik)
    • Interview mit wichtigen Vertrauenspersonen und/oder Angehörigen
    • ggf. Anwendung von standardisierten Untersuchungsinstrumenten
    • ggf. testpsychologische Verfahren

    Zusammenschau der Befunde, Besprechung der Ergebnisse mit Ihnen und ggf. Ihren Angehörigen, gemeinsame Behandlungsplanung.

    Ambulante Diagnostik in unserer Klinik

    Akute Krise oder Notfall:
    Psychiatrische Poliklinik

    Alter 16 bis 29 Jahre:
    Früherkennungsambulanz für Psychische Störungen (FePS)

    Alter 18+:
    Spezialambulanzen zu verschiedenen psychischen Störungen

  • Erkrankungsbild

    Nach bedrohlichen, schwerwiegenden körperlichen oder seelischen Ereignissen kann es zu einer akuten Belastungsreaktion kommen. Darunter versteht man das Auftreten von Symptomen, die Minuten oder Stunden nach dem Ereignis auftreten und nach wenigen Tagen nahezu verschwunden sein können. Wenn die Symptome länger als 4 Wochen andauern, spricht man von einer Posttraumatischen Belastungsstörung.

    Auslösende Ereignisse können schwere Unfälle, Naturkatastrophen aber auch Vergewaltigung oder bedrohliche Veränderungen in Beziehung zu anderen Menschen sein.

    Die Symptome bei den Betroffenen können sehr unterschiedlich ausfallen und wechseln sich oft ab. Häufig schildern Betroffene eine Desorientierung und das Gefühl betäubt zu sein. Erinnerungslücken können auftreten, zudem Gereiztheit, Angst, Verzweiflung oder eine unkontrollierbare und außergewöhnliche Trauerreaktion. Begleitend bestehen häufig auch verschiedene körperliche Stressreaktionen, z.B. Schweißausbrauch, Herzrasen, Schwindel, Mundtrockenheit oder die Angst vor Kontrollverlust).

    Häufig wird in dem Zusammenhang der akuten Belastungsreaktion auch von Nervenzusammenbruch, Nervenschock oder akute Krisenreaktion gesprochen, die jeweils das gleiche meinen.

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Akute Krise oder Notfall:
    Psychiatrische Poliklinik

    Erstdiagnostik und ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Traumfolgestörungen
    Spezialambulanz für Persönlichkeits- und Belastungsstörungen

  • Erkrankungsbild

    Jeder Mensch kennt das Gefühl der Angst. Angst ist eine sinnvolle und wichtige Reaktion, da sie uns vor gefährlichen Situationen warnt. Angststörungen sind psychische Störungen, bei denen Angst ohne äußeren Anlass und zumeist weit übersteigert auftritt und dadurch die Lebensführung und die Lebensfreude beeinträchtigt. Es existieren verschiedene Formen der Angststörung. Diese sind:

    1. Phobische Störungen:

    Phobische Störungen sind eine Gruppe von Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen wird. In der Folge werden diese Situationen typischerweise vermieden oder mit Furcht ertragen. Zu den phobischen Störungen gehören:

    • Agoraphobie (Platzangst): Es bestehen Befürchtungen das Haus zu verlassen, Geschäfte zu betreten, in Menschenmengen oder öffentlichen Plätzen zu sein oder alleine mit Bahn, Bus, Flugzeug zu reisen. In diesen gefürchteten Situationen treten körperliche und psychische Angstsymptome auf, z.B. Herzklopfen, Herzrasen, Schweißausbruch, Mundtrockenheit, Schwindel, Benommenheit. Die Betroffenen versuchen auslösende Situationen zu vermeiden und sind durch die Angstsymptome oder das Vermeidungsverhalten emotional belastet.
    • Soziale Phobie (Ängste in sozialen Situationen): Es bestehen Ängste vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen, die zur Vermeidung sozialer Situationen führen. Soziale Phobien sind häufig mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden. Sie äußern sich in Symptomen wie Erröten, Händezittern, Übelkeit oder Drang zum Wasserlassen. Diese treten ausschließlich in sozialen Situationen auf, z.B. Essen, Sprechen in der Öffentlichkeit, Teilnahme an kleinen Gruppen. Die Betroffenen sind emotional belastet durch die Symptome oder das Vermeidungsverhalten.
    • Spezifische Phobien: Menschen mit einer spezifischer Phobie fürchten sich vor einem spezifischen Objekt (z.B. Spinne, Hund, Spritze, Genuss von Speisen) oder einer Situation (Höhe, Fliegen, Anblick von Blut oder Verletzungen, Dunkelheit, Zahnarztbesuch) oder einem Ort (z.B. geschlossene Räume, Krankenhaus). Bei Konfrontation mit dem angstauslösenden Objekt beziehungsweise der Situationen kann es zu Panikerleben (z.B. mit Herzrasen, Schwitzen, Unruhe, Benommenheit) und starken Ängsten und Hilfslosigkeitsgefühlen kommen. Die Angst wird von den Betroffenen als übertrieben eingeschätzt. Häufig entwickelt sich dadurch ein Vermeidungsverhalten, das zusätzlichen Leidensdruck auslöst.

    2. Andere Angststörungen:

    Diese Angststörungen sind nicht auf eine bestimmte Umgebungssituation bezogen. Zu den anderen Angststörungen gehören:

    • Generalisierte Angststörung (länger bestehende, häufig unbegründete Angst und Besorgtheit): Die wesentlichen Symptome sind eine generalisierte und anhaltende Angst mit Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen in Bezug auf alltägliche Ereignisse. Ängste äußern sich in ständiger Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen oder Benommenheit. Häufig wird die Sorge geäußert, dass Betreffende selbst oder Angehörige erkranken könnten oder einen Unfall haben. Die Symptome müssen mindestens 6 Monate bestehen.
    • Panikstörung (anfallsartige Angst): Panikstörungen äußern sich durch wiederholte schwere Angstattacken (Panik), die sich nicht auf besondere Auslöser beschränken, sondern unvorhersehbar sind. Die wesentlichen Symptome sind wie bei anderen Angsterkrankungen körperliche und psychische Angstsymptome, z.B. Herzklopfen, Herzrasen, Erstickungsgefühle, Schweißausbruch, Schwindel, Benommenheit. Oft entsteht auch die Furcht zu Sterben, vor Kontrollverlust und Angst, wahnsinnig zu werden. Panikattacken beginnen zumeist plötzlich und sie errreichen innerhalb von Minuten ein Maximum.

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Erstdiagnostik und ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Angst- und Zwangsstörungen

    Tagesklinische Behandlung:
    Tagesklinik für Angst- und Zwangsstörungen

    Stationäre Behandlung:
    Station für Angst- und Zwangsstörungen

  • Erkrankungsbild

    Eine Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein einmaliges oder ein fortbestehendes belastendes Lebensereignis. Auslösende Stressoren sind beispielsweise eine schwere körperliche Erkrankung bei sich selbst oder bei nahen Angehörigen, familäre oder berufliche Belastungen, Todesfälle im Bekanntenkreis oder finanzielle Probleme.

    Symptome von Anpassungsstörungen umfassen vor allem Veränderungen des Affektes (z.B. niedergedrückte Stimmung, Antriebs- und Interessenslosigkeit) und Störungen des Sozialverhaltens (sozialer Rückzug). Auch körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Herzbeschwerden können begleitend ausftreten.

    Die Entstehung von Anpassungsstörungen und deren Schweregrad sind weniger durch die Art des Ereignisses bedingt als durch das subjektive Empfinden der Belastung, vorbestehende Belastungen, individuelle Belastbarkeit sowie Bewältigungsfähigkeiten.

  • Erkrankungsbild

    ADHS im Erwachsenenalter wird diagnostiziert wenn neben den Symptomen Aufmerksamkeitsstörung und motorische Hyperaktivität 2 der folgenden Symptome vorliegen:

    • Labile Affekte (häufige Stimmungswechsel)
    • Desorganisiertes Verhalten (unzureichend Planung und Organisation von Aktivitäten)
    • Affektkontrolle (andauernde Reizbarkeit)
    • Impulsivität (impulsives Verhalten)
    • Emotionale Überreagibilität (überschießende oder ängstliche Reaktion bei Stress)

    ADHS beginnt im Kindesalter, aber häufig bestehen die Symptome bis ins Erwachsenenalter fort. Gerade im Erwachsenenalter ist ADHS ein Risikofaktor für eine große Anzahl begleitender psychischer Störungen, deren Behandlung sich als schwierig gestaltet, wenn die zugrunde liegende ADHS nicht erkannt und ebenfalls behandelt wird.

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Erstdiagnostik und ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) im Erwachsenenalter

  • Erkrankungsbild

    Autismus-Spektrumstörungen gehören zu den "tiefgreifenden" Entwicklungsstörungen. Sie gehen mit unterschiedlich ausgeprägten Beeinträchtigungen der Kommunikation und der sozialen Interaktion einher. Sie zeigen sich vor allem durch wiederholende, gleichförmige Verhaltensweisen, Interessen und Aktivitäten. Zu den Autismus-Spektrumsstörungen gehören:

    Der frühkindliche Autismus zeigt sich vor dem 3. Lebensjahr und besonders in den Bereichen Umgang und Kommunikation mit Mitmenschen (Wahrnehmung und Aussendung sozialer und emotionaler Signale gestört) und eingeschränkte, sich wiederholende und gleichförmige Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten. Zu den charakteristischen Merkmalen des frühkindlichen Autismus gehören:

    • Unfähigkeit, Blickkontakt, Mimik, Körperhaltung und Gestik in sozialen Situationen zu verwenden
    • Unfähigkeit, Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzunehmen, mit gemeinsamen Interessen, Gefühlen und Aktivitäten
    • Mangel an emotionalen Reaktionen
    • Mangel, spontan Freude, Interessen oder Tätigkeiten mit anderen zu teilen
    • Verspätung oder vollständige Störung der Entwicklung der gesprochenen Sprache
    • Relative Unfähigkeit, eine Kommunikation mit anderen zu beginnen oder aufrechtzuerhalten
    • Gleichförmige und wiederholende Verwendung der Sprache
    • Umfassende Beschäftigung mit einzelnen oder mehreren Interessen
    • Zwanghafte Anhänglichkeit an bestimmte Handlungen
    • Wiederholte körperliche Bewegungsmuster mit z.B. Hand- oder Fingerschlagen oder Verbiegen von Körperteilen

    Bei dem Asperger-Syndrom, welches vorwiegend bei Jungen auftritt, fehlt die Entwicklungsverzögerung bzw. Entwicklungsrückstand in Sprache und kognitiver Entwicklung. Die meisten Menschen mit Asperger-Syndrom besitzen eine normale und in Teilgebieten sogar besonders hohe Intelligenz. Auffälligkeiten zeigen sich in den Bereichen motorische Entwicklung, sozialen Interaktion sowie Wahrnehmung und Verarbeitung von Umweltreizen und Sinneseindrücken.

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Erstdiagnostik und ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Autismus-Spektrumsstörungen

  • Erkrankungsbild

    Bipolare Störungen - auch manisch-depressive Erkrankung genannt - zeichnen sich durch ausgeprägte Schwankungen im Antrieb, im Denken und in der Stimmungslage aus. So durchleben Erkrankte depressive Phasen mit gedrückter Stimmung, Interessensverlust und Verminderung des Antriebs und manische Phasen mit euphorischer oder ungewöhnlich gereizter Stimmung und Überaktivität. Sind die manischen Phasen schwach ausgeprägt, spricht man von hypomanen, in voller Ausprägung von manischen Episoden. Bei schweren Manien kommen häufig auch Symptome einer Psychose hinzu, zum Beispiel Größenwahn oder Verfolgungswahn.

    • Hypomanie: Die Stimmung ist in einem für den Betroffenen deutlichen Maß an mindestens 4 aufeinanderfolgenden Tagen gehoben oder gereizt. Mindestens drei der folgenden Symptome liegen vor: gesteigerte Aktivität, gesteigerte Gesprächigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, vermindertes Schlafbedürfnis, gesteigerte Sexualität, übertriebene Geldausgabe, gesteigerte Geselligkeit.
    • Manie: Die Stimmung ist in einem für den Betroffenen deutlichen Maß mindestens 1 Woche gehoben oder gereizt, aber in einem stärkeren Ausmaß als bei der Hypomanie. Mindestens drei der folgenden Symptome liegen vor: gesteigerte Aktivität, gesteigerte Gesprächigkeit (Rededrang), Gedankenrasen, Verlust sozialer Hemmungen, vermindertes Schlafbedürfnis, überhöhte Sebsteinschätzung bis hin zum Größenwahn, erhöhte Ablenkbarkeit, tollkühnenes oder rücksichtloses Verhalten und gesteigerte Sexualität.
    • Bipolare Depression: Entspricht in den Symptomen einer unipolaren Depression, d.h. mindestens 2 Wochen deutlicher Interessensverlust, mangelnde Fähigkeit, auf Ereignisse emotional zu reagieren, Früherwachen, morgendliches Stimmungstief, Antriebslosigkeit oder Agitiertheit (Rastlosigkeit), deutlicher Appetitverlust, Gewichtsverlust, verminderte Sexualität.

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Früherkennung (Erstdiagnostik für Jugendliche und junge Erwachsene, 12-29 Jahre):
    Früherkennungsambulanz für Psychische Störungen (FePS)

    Ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Psychosen und bipolare Störungen

    Tagesklinische Behandlung:
    Tagesklinik für Psychosen und bipolare Störungen oder
    Kristentagesklinik für Jugendliche und junge Erwachsene mit Psychosen

    Stationäre Behandlung:
    Station für Psychosen und bipolare Störungen

    Integrierte Versorgung:
    Integrierte Versorgung für Psychosen

    Akute Zustandsbilder:
    Station für Akuterkrankungen

  • Erkrankungsbild

    Die sog. Borderline-Störung, auch emotional-instabile Persönlichkeitsstörung genannt, ist durch Impulsivität und Instabilität von Emotionen und Stimmung, der Identität sowie zwischenmenschlichen Beziehungen charakterisiert.

    Betroffene erleben heftige Stimmungs- und Gefühlsschwankungen, was zu extremer innerlicher Anspannung führen kann, die dann als unerträglich und peinigend erlebt wird. Viele setzen selbstschädigende Verhaltensweisen ein, um diese Anspannung zu verringern. Vor allem Schmerz spüren viele während der extremen Spannungsphasen kaum oder nur sehr wenig. Selbstverletzungen, Drogeneinnahmen und hoch riskante Aktivitäten lindern die Anspannung sofort, werden dadurch jedoch rasch zu suchtartigem Problemverhalten. Sie fühlen sich innerlich zerrissen, haben ein gestörtes Selbstbild und eine gestörte Körperwahrnehmung. Sie leiden unter massiven Ängsten vor dem Alleinsein und instabilen Beziehungen.

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Früherkennung (Erstdiagnostik für Jugendliche und junge Erwachsene, 12-29 Jahre):
    Früherkennungsambulanz für psychische Störungen

    Ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Persönlichkeits- und Belastungsstörungen

    Tagesklinische Behandlung:
    Tagesklinik für Persönlichkeitsstörung

    Stationäre Behandlung:
    Station für Adoleszentenpsychiatrie (16-25 Jahre)
    Station für Persönlichkeitsstörung (18+)

    Integrierte Versorgung:
    Integrierte Versorgung für Borderline-Störungen

    Akute Zustandsbilder:
    Station für Akuterkrankungen

  • Erkrankungsbild

    Das Delir ist eine akutes psychisches Zustandsbild bei dem folgende Symptome auftreten:

    • Störungen des Bewusstseins
    • Störung der Kognition in Form von Gedächtnis- und Orientierungseinschränkungen
    • Störung der Motorik mit raschen Wechsel von Unter- und Überaktivität, vermehrten oder verminderten Redefluss, Schreckhaftigkeit
    • Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus mit Schlafstörung während der Nacht und Schläfrigkeit am Tage, nächtlicher Verschlimmerung der Symptome, Albträume
    • Plötzlicher Beginn und Änderung der Symptomschwere während des Tages
    • Psychotische Symptome in Form von Wahn (v.a. Verfolgungs- und Beziehungswahn, Misstrauen, optische Halluzinationen, akustische Halluzinationen)

    Die häufigsten Ursachen sind:

    • Entzug bei Alkoholabhängigkeit
    • Postoperativ bei älteren Menschen
    • Im Rahmen einer Demenz

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Stationäre Behandlung:
    Station für Akuterkrankungen

    Stationäre Behandlung:
    Station für Suchtmedizin und abhängiges Verhalten

  • Erkrankungsbild

    Unter Demenzen versteht man den Verlust bestehender geistiger Fähigkeiten. Hierzu gehören zwei wesentliche Kriterien:

    • Eine Abnahme des Gedächtnisses, v.a. bei dem Erlernen neuer Informationen, aber auch bei der Erinnerung an frühere Informationen.
    • Eine Abnahme anderer geistiger Fähigkeiten, v.a. durch eine Verminderung der Urteilsfähigkeit und des Denkvermögens, z.B. die Fähigkeit, etwas zu planen und zu organisieren.

    Bei einer Demenz ist also das Denken beeinträchtigt und der Alltag kann nicht mehr wie gewohnt bewältigt werden. Das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, steigt mit dem Lebensalter.

    Die Ursachen einer Demenz können sehr verschieden sein. Die Alzheimer'sche Krankheit ist zwar die häufigste Ursache für eine Demenz, es gibt jedoch noch eine Vielzahl anderer Ursachen, von denen einige gut zu behandeln sind. Es gibt auch Krankheiten, die eine Demenz vortäuschen können. Das ist beispielsweise bei Depressionen häufig der Fall.

    Eine frühzeitige diagnostische Abklärung ist notwendig, da dann eine spezifische Therapie eingeleitet werden kann. Viele Demenzformen sind zwar noch nicht heilbar, können aber schon heute gut behandelt werden.

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Erstdiagnostik und ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Gedächtnisstörungen

    Tagesklinische Behandlung:
    Tagesklinik für Gerontopsychiatrie

    Stationäre Behandlung:
    Station für Gerontopsychiatrie

  • Erkrankungsbild

    Das Wort Dissoziation bedeutet "trennen, lösen".

    Dissoziative Störungen beschreiben Erkrankungen, in denen Dissoziationen ohne organische Ursache auf dem Boden psychischer Prozesse auftreten. Nachfolgend einige Beispiele dissoziativer Störungen:

    • Dissoziative Amnesie (Erinnerungslücken): Verlust der Erinnerung für meist wichtige aktuelle Ereignisse, die nicht durch eine organische psychische Störung bedingt ist und für den eine übliche Vergesslichkeit oder Ermüdung als Erklärung nicht ausreicht. Die Amnesie bezieht sich meist auf traumatische Ereignisse wie Unfälle oder unerwartete Trauerfälle.
    • Dissoziative Fugue ("sich entfernen, durchbrennen"): Zielgerichtete Ortsveränderung, die über die gewöhnliche Alltagsmobilität hinausgeht mit allen Kennzeichen einer dissoziativen Amnesie.
    • Dissoziativer Stupor: Beträchtliche Verringerung oder des Fehlens von willkürlichen Bewegungen und normalen Reaktionen auf äußere Reize wie Licht, Geräusche oder Berührung ohne körperliche Ursache.
    • Dissoziative Bewegungsstörung: Vollständiger oder teilweiser Verlust der Bewegungsfähigkeit eines oder mehrerer Körperglieder
    • Dissoziative Krampfanfälle: Epileptischen Anfällen ähnliche Anfälle zumeist aber ohne Sturz, und Bewusstseinsverlust

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Akute Krise oder Notfall:
    Psychiatrische Poliklinik

    Erstdiagnostik und ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Traumafolgestörungen
    Spezialambulanz für Persönlichkeits- und Belastungsstörungen

  • Erkrankungsbild

    Der Posttraumatischen Belastungsstörung – kurz PTBS – gehen definitionsgemäß ein oder mehrere traumatische Ereignisse voran. Diese können einen selbst betreffen oder bei anderen erlebt werden. Zu den Traumata gehören bspw. sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, gewalttätige Angriffe, Entführung, Kriegserlebnisse, Unfälle, Katastrophen oder die Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung.

    Die PTBS tritt in der Regel innerhalb eines halben Jahres nach dem Ereignis auf. Symptome sind z.B.:

    • Anhaltende Erinnerungen oder Wiedererleben der Belastung durch aufdringliche Erinnerungen, sich wiederholende Träume oder Bedrängnis in Situationen, die der Belastung ähneln
    • Vermeidungsverhalten bzgl. der Belastung
    • Teilweise oder vollständige Unfähigkeit sich an wichtige Aspekte der Belastung zu erinnern
    • Anhaltende Symptome erhöhter Erregung mit Schlafstörungen, Reizbarkeit, Wutausbrüche, Konzzentrationsschwierigkeiten.

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Akute Krise oder Notfall:
    Psychiatrische Poliklinik

    Erstdiagnostik und ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Traumafolgestörungen

  • Erkrankungsbild

    Psychotische Störungen sind psychische Erkrankungen, bei denen psychotische Symptome wie Wahn oder Halluzinationen entweder zu den Kernmerkmalen der Erkrankung gehören oder begleitend aufreten. Hierzu zählen die Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis, zu denen auch die Schizophrenie gehört, die bipolaren Störungen (manisch-depressive Erkrankungen) oder schwer ausgeprägte unipolare Depressionen.

    Psychotische Symptome treten auch im Rahmen von anderen psychischen Störungen auf, z.B. im Rahmen von Drogenintoxikationen, bei deliranten Zuständen im Alkoholentzug oder bei älteren Menschen nach Operationen (postoperatives Delir). Mit dem Begriff Psychosen sind aber Erkrankungen gemeint, bei den psychotische Symptome Kernmerkmale der Erkrankung sind.

    Bei Psychosen - also Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis - sind Wahrnehmung, Denken und Fühlen verändert. Betroffene hören Stimmen, die andere nicht hören, berichten, dass sie sich verfolgt oder bedroht fühlen, dass sie Botschaften aus einer Welt erhalten, die anderen nicht zugänglich ist, oder, dass sie das Gefühl haben, sie würden sich körperlich verändern. Neben diesen sog. positiven Symptomen - auch Plussymptome genannt - treten auch sog. negative Symptome auf. Hierzu gehören z.B. der soziale Rückzug, eine Verminderung von Affekt und Sprache sowie eine verminderte Fähigkeit, Freude zu empfinden.

    Es können verschiedene Arten von Psychosen unterschieden werden. Diese Typen orientieren sich an der Ursache, an den vorwiegenden Symptomen und an deren Dauer. Zu den Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis gehören folgende Erkrankungen:

    • Schizophrenie: Psychotische Störung, bei der Symptome über mindestens 6 Monate bestehen. Es treten keine manischen Phasen auf. Depressive Phasen sind möglich.
    • Schizoaffektive Störung: Die Kriterien für eine Schizophrenie sind erfüllt, es treten aber auch manische oder depressive Phasen häufiger während des Erkrankungsverlaufs auf. Phasen von Psychose, Manie und Depression können gemeinsan, aber auch unabhängig voneinander auftreten.
    • Schizophreniforme Störung: Die Kriterien für eine Schizophrenie sind erfüllt, Symptome bestehen aber kürzer als 6 Monate.
    • Wahnhafte Störung: Das Hauptsymptom der Erkrankung ist ein ausgeprägter Wahn, andere psychotische Symptome treten nur milde oder in Phasen auf.

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Früherkennung (Erstdiagnostik für Jugendliche und junge Erwachsene):
    Früherkennungsambulanz für Psychische Störungen (FePS)

    Ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Psychosen und bipolare Störungen

    Tagesklinische Behandlung:
    Tagesklinik für Psychosen und bipolare Störungen oder
    Krisentagesklinik für Jugendliche und junge Erwachsene mit Psychosen

    Stationäre Behandlung:
    Station für Psychosen und bipolare Störungen

    Integrierte Versorgung:
    Integrierte Versorgung für Psychosen

    Akute Zustandsbilder:
    Station für Akuterkrankungen

  • Erkrankungsbild

    Zeichen von Missbrauch oder Abhängigkeit von Substanzen (Alkohol, Nikotin, Medikamente, Drogen) oder von Verhaltenssüchten (z.B. Kaufsucht, Spielsucht, Internetsucht) sind:

    • Ein starkes Verlangen oder eine Art Zwang, zu konsumieren
    • Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Konsums (z.B. Menge und Beendigung)
    • Körperliches Entzugssymptom
    • Toleranzentwicklung (zunehmend höhere Dosen sind erforderlich)
    • Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen
    • Anhaltender Konsum trotz des Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen

    Bezüglich der Abhängigkeit von Substanzen treten zwei Abhängigkeiten gehäuft auf:

    • Alkoholabhängigkeit: Die Alkoholabhängigkeit entwickelt sich meist schleichend über viele Jahre hinweg. Der Übergang von Missbrauch zu Abhängigkeit ist dabei fließend. Beim Missbrauch ebenso wie bei der Abhängigkeit wird der Konsum trotz schädlicher körperlicher, psychischer und sozialer Folgen fortgesetzt. Alkohol bestimmt immer stärker das Leben der Betroffenen. Andere Lebensbereiche wie Beruf, Familie, Sozialkontakte, Freizeit werden immer stärker vernachlässigt oder negativ beeinflusst. Ist die Abhängigkeit weiter ausgeprägt, kommen häufig erfolglose Versuche hinzu, das Trinken zu beenden und die nötige Alkoholmenge steigt (Toleranzentwicklung). Im weiteren Verlauf treten dann Entzusgerscheinungen auf mit Händezittern, Schwitzen, Herzrasen, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, vorübergehenden Halluzinationen und Krampfanfälle. Durch erneuten Alkoholkonsum verschwinden milde Entzugserscheinungen wieder.
    • Medikamentenabhängigkeit: Die größte Personengruppe ist von sog. Benzodiazepinen abhängig. Diese Medikamente haben eine beruhigende, angstlösende und schlaffördernde Wirkung. Benzodiazepines sind potentiell abhängig machende Medikamente: eine psychologische und körperliche Abhängigkeit kann sich innerhalb von Wochen bis Monaten des regelmäßigen oder wiederholten Konsums entwickeln. Symptome der Benzodiazepinabhängigkeit umfassen leichte kognitive Beeinträchtigungen bis hin zu Vergesslichkeit, chronische Verstimmungszustände, Ängste oder ausgeprägte Leistungsminderung. Ebenso wie beim Alkohol können Entzugserscheinungen oder im Entzug Krampanfälle oder delirante Zustände auftreten.

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Erstdiagnostik und ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Suchtmedizin und abhängiges Verhalten

    Tagesklinische Behandlung:
    Tagesklinik für Suchtmedizin und abhängiges Verhalten

    Stationäre Behandlung:
    Station für Suchtmedizin und abhängiges Verhalten

  • Erkrankungsbild

    Eine Depression unterscheidet sich von allgemein bekannten Stimmungstiefs. Menschen mit einer Depression berichten, dass sie keine Freude mehr empfinden können, sondern nur noch negative Gefühle in sich tragen oder eine innere Leere erleben. Wiederkehrende Gedanken an den Tod oder an Suizid begleiten eine Depression häufig. Bestehen über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen folgende Symptome, kann dies auf eine Depression hinweisen:

    • niedergeschlagene, depressive oder gedrückte Stimmung oder Gefühllosigkeit
    • Freudlosigkeit
    • Interessenverlust an Dingen, die zuvor Freude bereitet haben
    • Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit

    Begleitend dazu können weitere Beschwerden auftreten wie z. B. Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, mangelndes Selbstvertrauen, Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Schlafstörungen oder Appetitverlust. Viele Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, leiden auch unter verschiedenen körperlichen Beschwerden wie z.B. Kopfschmerzen, Verdauungsproblemen oder Beeinträchtigungen der Sexualität.

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Erstdiagnostik und ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Depression

    Tagesklinische Behandlung:
    Tagesklinik P3 für Depression

    Stationäre Behandlung:
    Station P3 für Depression

  • Erkrankungsbild

    Zwangsstörungen sind charakterisiert durch einen inneren Drang, bestimmte Dinge zu denken (Zwangsgedanken) und/oder zu tun (Zwangshandlungen). Der Betroffene erlebt die Zwänge als übertrieben und sinnlos, kann ihnen zumeist jedoch wenig entgegensetzen. Aufgrund der Störung kommt es zu ausgeprägten Beeinträchtigungen von sozialem Funktionsniveau und Lebensqualität.

    Zwangsgedanken:

    • Zwangsideen (z.B. Befürchtung und Ängste)
    • Aggressive Zwangsgedanken (Befürchtungen, jemand zu schaden)
    • Grübelzwang (wiederkehrendes Durchdenken von Themen)
    • Zweifel (Unsicherheit, unzureichend zu handeln)
    • Zählzwang (Dinge werden gezählt)

    Zwangshandlungen:

    • Reinlichkeitszwang (Zwang, sich dauernd zu waschen)
    • Kontrollzwang (ständiges überprüfen)
    • Ordnungszwang (zwanghafte Symmetrie)
    • Berührzwang (Zwang, Dinge anzufassen oder nicht anzufassen)
    • Verbale Zwänge (Ausdrücke, Sätze oder Melodien werden ständig wiederholt)

    Behandlungseinheiten in unserer Klinik

    Erstdiagnostik und ambulante Behandlung:
    Spezialambulanz für Angst- und Zwangstörungen

    Tagesklinische Behandlung:
    Tagesklinik für Angst- und Zwangsstörungen

    Stationäre Behandlung:
    Station für Angst- und Zwangsstörungen

Verantwortlich für den Inhalt
Autoren: Prof. Dr. Martin Lambert, Dr. med. Kai Schumacher
Erstellung: 14.04.2020
Letzte Änderung: 20.04.2022