Gradlinig und warmherzig
Der Hamburger Mäzen und Kaufmann Hubertus Wald hat sich mit seiner Frau Renate wie kein Zweiter für das Tumorzentrum des UKE stark gemacht. Ein großer Gewinn für die Krebsforschung – und auch für die Patientenversorgung.
„Wen er ins Herz geschlossen hat, für den hat er sich zerrissen – und er hatte ein großes Herz!“ Das sagt sein langjähriger Wegbegleiter Prof. Dr. Hartwig Huland, Gründer der Martini-Klinik. Die Rede ist von Hubertus Wald, dem hanseatischen Kaufmann und Mäzen, der zahlreiche Projekte in Kunst und Medizin gefördert und geprägt hat.
Sein Vermögen baute Hubertus Wald zuerst in Karlsruhe, später deutschlandweit mit Lichtspielhäusern auf. In den 60er Jahren hatte nur die Ufa mehr Kinos. Der Verkauf der Kette bildete den Grundstock seines Vermögens, nach der Übersiedlung nach Hamburg konzentrierte er sich auf das Immobiliengeschäft. Leidenschaftlich sammelten er und seine Frau Renate Gemälde, Grafiken und Skulpturen und hatten so zu Lebzeiten eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Hamburgs zusammengetragen. Ihre Partys im Sommer auf Sylt mit illustren Gästen wie Andy Warhol, Gunter Sachs und Omar Sharif waren legendär. „Das Leben hat es gut mit mir gemeint, deshalb fühle ich mich verpflichtet, von dem, was ich habe, abzugeben“, sagte Hubertus Wald kurz vor seinem Tode im Jahr 2005.
Bereits 1993 bündelten Renate und Hubertus Wald ihre Spendentätigkeit und gründeten die Hubertus Wald Stiftung. Ziele der Förderung waren medizinische Themen sowie soziale, kulturelle, Umwelt- und Naturschutzprojekte. So erhielt die Hamburger Kunsthalle das Hubertus Wald Forum sowie das Hubertus Wald Kinderreich. Für sein Engagement hatte die Stadt Hamburg Hubertus Wald 2003 sogar den Professorentitel verliehen. Als 2007 das Universitäre Cancer Center Hamburg gegründet wurde, wurde der Name „Hubertus Wald Tumorzentrum“ zu Ehren des Stifterpaares für den Beginn einer kontinuierlichen finanziellen Unterstützung eingeführt.
Patienten sollen sich wohlfühlen
Renate Wald war das Tumorzentrum im UKE stets eine Herzensangelegenheit – sie wollte eine Wohlfühlatmosphäre für die Patienten im Klinikbetrieb schaffen. Darüber hinaus sollten therapiebegleitende Angebote wie Sport und Bewegung, Kunst- und Musiktherapie die ganzheitliche Betreuung ergänzen. Auch nach dem Tode des Ehepaares leben dessen Gedanken und Wünsche in der Stiftung fort. Dr. Günter Hess, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, die Kuratoren Prof. Huland und Prof. Dr. Wilhelm Hornbostel sowie die Geschäftsführung unter Dr. Volkmar Herms fördern die Weiterentwicklung des Tumorzentrums mit erheblichen Beträgen. Alle zwei Jahre wird der „Hubertus Wald Preis für Onkologie“ an einen international renommierten Wissenschaftler vergeben, darüber hinaus unterstützt das Tumorzentrum die Arbeit von Nachwuchswissenschaftlern in der Onkologie.
„Ohne Hubertus und Renate Wald wäre das innovative Vorhaben, ein interdisziplinäres Krebszentrum im UKE zu gründen, nicht möglich gewesen. Geradlinigkeit, Warmherzigkeit und die Freude zu helfen waren grundlegende Bausteine ihres Wirkens“, resümiert UCCH-Sprecher Prof. Dr. Carsten Bokemeyer. „Die Familie Wald ist ein wunderbares Beispiel für die Arbeit vieler UKE-Wohltäter.“