Rekonstruktive Chirurgie

Plastisch-chirurgische Rekonstruktionsverfahren durch regionale Hautplastiken, freien mikrochirurgischen Gewebetransfer bei Vorliegen von Haut-/Weichteildefekten und/oder Knochendefekten unterschiedlichster Ursache in allen Körperregionen. Entscheidend für eine erfolgreiche Therapie sind die genaue Erfassung aller vorhandenen Neben- und Begleiterkrankungen sowie deren Mitbehandlung, weshalb der interdisziplinären fachärztlichen Behandlung in einem Haus der Maximalversorgung ein hoher Stellenwert zukommt.

Im Falle der Notwendigkeit der chirurgischen Intervention sind zahlreiche Rekonstruktions-
maßnahmen von Relevanz. Für eine endgültige plastisch-chirurgische Versorgung dieser Krankheitsbilder kommen neben verschiedenen regionalen Rekonstruktionsmöglichkeiten mit lokalen Hautplastiken und dem freien Hauttransfer (Vollhaut- oder Spalthauttransplantat) insbesondere mikrochirurgische freie Gewebstransplantationen zur Anwendung. Bei einer Vielzahl von Patienten kann sich jedoch bereits durch weniger komplexe plastisch-chirurgische Gewebeverpflanzungen (Spalthaut-, Vollhauttransplantation), insbesondere aber auch durch die Einbindung in ein konsequentes ambulantes Wundmanagement-Programm sowie moderne konservative Behandlungsstrategien schnell und sicher ein Therapieerfolg erzielen lassen.


Beispiele plastisch-chirurgischer Therapiemaßnahmen:

  • Chirurgische Wundreinigung
  • Vakuumverband-Therapien/Vakuumversiegelung
  • Temporäre Kunsthaut-Abdeckung
  • Hauttransplantation (Voll- und Spalthaut)
  • Lokale Lappenplastiken
  • Haut-Expander zur Vordehnung der Haut
  • Freier Gewebstransfer (z.B. Haut-, Fett- oder Knochentransfer)
  • Mikrochirurgischer Gewebstransfer (Haut-/Fett-, Haut-/Fett-/Muskel-,
    isolierter Muskel-, Knochen-, Knochen-/Muskel-, Knochen-/Muskel-/Haut-Transfer)

  • Rekonstruktive Chirurgie zur plastisch-chirurgischen Wiederherstellung von defizitären Haut- und Unterhautgewebeabschnitten oder Defektzonen unter funktionellen und ästhetischen Gesichtspunkten. Hier stehen vor allem Rekonstruktionen von unfall-, lyse-, infekt- und tumorbedingten Haut-Weichteil-Defekten des gesamten Körpers im Vordergrund. Insbesondere nach der Entfernung gut- und bösartiger Hautveränderungen, von Weichgewebstumoren oder Knochentumoren sind häufig rekonstruktive Eingriffe notwendig.

  • Unser Versorgungsschwerpunkt umfasst ebenfalls die Behandlung sogenannter Problemwunden und chronischer Wunden, die aufgrund von Durchblutungsstörungen unterschiedlichster Ursache (z.B. bei Diabetes mellitus, pAVK, Vaskulitiden) entstehen können.

  • Eine zunehmende Bedeutung gewinnt die Behandlung von Druckgeschwulsten der Sitzbein- oder Gesäßregion (Lagerungsgeschwüre), bei denen eine Einschränkung der Körperbeweglichkeit, zumeist begünstigt durch andere Grund- und Begleiterkrankungen, die Durchblutung einer Hautbelastungszone kompromittiert.

  • Bestrahlungsdefekte (Strahlenulkus), Brandverletzungsfolgen, nicht verheilende dermatologische Erkrankungsbilder, Narbenareale, postoperative Reizzustände/Wunden unterschiedlichster Körperregionen werden in unserer Abteilung behandelt.

  • Infolge herz- und/oder thoraxchirurgischer Eingriffe kann es zu chronischen Wundheilungsstörungen mit entzündlicher Reaktion der Thoraxwand (Thoraxwanddefekte/Sternumosteitis) kommen. Diese Defekte werden nach ausgiebiger Wundreinigung und ggf. Vakuumtherapie chirurgisch in enger Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie behandelt.

  • In unserer Abteilung werden Eingriffe an Nerven und Sehnen nach Unfallverletzungen oder anderen Schäden zur Wiedererlangung oder Verbesserung der Beweglichkeit, z.B. motorische Ersatzoperationen, durchgeführt.

  • In unserer Abteilung wird das Krankheitsbild der Akne inversa behandelt, sofern eine operative Intervention notwendig sein sollte.

  • Narbenkorrekturen bei Verbrennungsnarben, hypertrophen Narben, Keloiden, instabilen oder funktionell störenden Narben.

    • Verbrennungsnarben
    • Hypertrophe Narben (erhabene und gerötete Narben)
    • Keloide (wulstige/erhabene Narbe)