Krankheitskonzepte von deutschen und türkischen Patienten im Vergleich

Zusammenfassung

Für die effektive und einfühlsame Behandlung von Patienten ist es von Grund legender Bedeutung, ihre subjektiven Krankheitskonzepte zu kennen. Krankheitsvorstellungen gelten allgemein als stark kulturell bedingt, es gibt jedoch auch Hinweise auf die Existenz Kultur übergreifender Laienkonzepte. Von Interesse ist auch, in wiefern Migration Krankheitskonzepte moduliert. Türken und türkisch stämmige Patienten sind in Deutschland eine große Gruppe in der Bevölkerung.

In Izmir wurden bereits 431 Patienten mittels eines standardisierten Fragebogens befragt .
Es erfolgt eine Zusammenarbeit mit der Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin der Dokuz Eylül Universität Frau PD Dr. Dilek Güldal.

Fragestellungen:

  • In welchen Bereichen bestehen Überschneidungen bzw. Unterschiede zwischen den Krankheitskonzepten von Türken, die in der Türkei bzw. in Deutschland leben und Deutschen?
  • Überwiegen die Unterschiede oder die Gemeinsamkeiten?
  • Ist die Herkunft ein stärkerer Einflussfaktor auf Krankheitskonzepte als der Bildungstand?

Es erfolgt eine schriftliche Befragung von in Deutschland lebenden deutschen und türkischen Patienten über deren Krankheitskonzepte mittels des bestehenden Fragebogens, der ins Deutsche übersetzt wird.
Der Zugang zu den Patienten erfolgt analog zur türkischen Studie über mehrere Hamburger Arztpraxen, u.a. über solche, die schwerpunktmäßig türkische Patienten betreuen. Als Anzahl der an zufällig ausgewählten Tagen fortlaufend zu rekrutierenden Patienten wird in beiden Gruppen eine Zahl von 200 angestrebt. Es werden neben der Zustimmung zu Krankheitskonzepten beschreibenden Statements die soziodemographischen Daten und insbesondere der Zeitpunkt der Migration der Befragten bzw. der Familie erhoben.

Die drei Gruppen (Deutsche, Türken aus Izmir und Hamburger Türken) werden hinsichtlich ihrer Zustimmungsraten zu den verschiedenen Krankheitskonzepten verglichen. Der Anteil der Krankheitskonzepte beinhaltenden Aussagen mit relevanten Abweichungen in der Zustimmung (Differenz# 20%) wird bestimmt. Subgruppenanalyen erfolgen nach dem Zeitpunkt der Migration und dem Bildungsstand. Weitere Subgruppenanalysen der soziodemographischen Daten dienen der Hypothesenbildung.

Förderer: Eigenmittel

Partner:

  • Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin der Dokuz Eylül Universität, Frau PD Dr. Dilek Güldal
  • Hamburger Arztpraxen

Kontakt: Hendrik van den Bussche