Für den Workshop Arm, Einsam, Arbeitslos – Verbindung von hausärztlicher Praxis und sozialem Hilfesystem
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Beispiel Hamburg Spickzettel Soziales Hilfesystem
Soziale Probleme in der Hausarztpraxis
(SoPrHa)
Thomas Kloppe, Claudia Mews, Britta Tetzlaff, Thomas Zimmermann, Olaf von dem Knesebeck*, Martin Scherer
*Institut für Medizinische Soziologie, UKE
Hintergründe und Ziele
Soziale Probleme wie Armut, Arbeitslosigkeit oder Einsamkeit werden häufig begleitend zu den medizinischen Anliegen bei der Inanspruchnahme hausärztlicher Versorgung thematisiert. Sie können den Krankheits- und Behandlungsverlauf und damit auch die Aktivität und Teilhabe der Patient*innen beeinflussen. Daher gehören sie in der Fachdefinition der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) mit zum Arbeitsauftrag in der Versorgung. Gleichzeitig bieten verschiedene Berufsgruppen für unterschiedliche soziale Problemlagen Beratungs- und Unterstützungsangebote an. Eine Kooperation findet jedoch bisher nur in Ausnahmefällen statt.
Ziel ist die umfassende Integration sozialer Themen in die klinische Versorgung, die Wissenschaft sowie die Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Allgemeinmedizin, damit die sozialen, soziokulturellen und ökologischen Aspekte in der Behandlung der Patientinnen und Patienten bestmöglich berücksichtigt werden können.
Design und Methodik
Multimethodischer Ansatz
- Epidemiologische Untersuchung von sozialen Problemen in der hausärztlichen Praxis aus der Sicht von Hausärzt*innen sowie ihrer Patient*innen.
- Qualitative Untersuchung zur Verbesserung der interprofessionellen Zusammenarbeit bei der Versorgung von Patient*innen mit sozialen Problemen durch Hausärzt*innen sowie durch Sozialarbeiter*innen.
- Lehr-, Fort-, und Weiterbildungsangebote am UKE, im Kompetenzzentrum Weiterbildung, in der Hausärztlichen Fortbildung Hamburg und am Tag der Allgemeinmedizin.
- Entwicklung und Evaluation von Interventionen, die soziale Determinanten von Gesundheit in der Hausarztpraxis adressieren.
Geplante Ergebnisverwertung
Die erste Erhebung (1.) zeigte, dass soziale Probleme ein häufiges Thema im hausärztlichen Praxisalltag sind. Der Wunsch nach Unterstützung, vorrangig durch institutionalisierte Ansprechpartner*innen, ist groß. Interventionen, die an diesem Bedarf ansetzen, könnten die hausärztliche Versorgung ergänzen und damit die Patient*innenversorgung verbessern. Bis zur Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten Intervention (2+4), werden praxisnahe Workshops (3.) angeboten, die grundlegende Prinzipien in der Versorgung sozialer Probleme vermitteln.
Veröffentlichungen:
Laufzeit: seit 2014
Ansprechpartner: Thomas Kloppe