"Willkommen in der Sprechstunde für Wohnmedizin"
Prof. Dr. Matthias Augustin | Institutsdirektor
Willkommen in unserer Sprechstunde für Wohnmedizin!
Über Wohnmedizin
Innenräume können krank machen, sie können aber auch zu mehr Gesundheit beitragen. Der wichtigste Innenraum in unserem Leben ist unsere Wohnung. Die Wohngesundheit findet aber in der Medizin nur wenig Beachtung, obwohl viele Krankheiten durch Faktoren des Wohnraumes mit ausgelöst werden. Wir geben Ihnen in unserer Beratung Hinweise für die Diagnostik und Therapie, für die wohnbiologische Planung und mögliche Maßnahmen für Ihre Innenräume
Was hat Wohnen mit Gesundheit zu tun?
Wir alle verbringen heutzutage 80 – 90% unserer Zeit in Innenräumen. Oft sind diese Arbeits- und Studienräume, noch häufiger aber die eigenen Wohnräume. Von den 52 Wochen des Jahres übernachten wir im Durchschnitt 48 Wochen in den eigenen vier Wänden. Aufaddiert auf die mittlere Lebenszeit eines Erwachsenen finden somit 60 % der Lebenszeit in der eigenen Wohnung statt, was etwa 48 Jahren entspricht. Davon fallen etwa 30 % der Lebenszeit auf die Schlafzeit im Bett – aneinandergereiht entspricht dies allein 24 Jahre im Bett!
All das wäre Anlass, um einen besonderen Fokus auf die Qualität unseres Wohnens und Schlafens zu legen, hier Geld und Wissen zu investieren und die Bedingungen des Wohnens zu optimieren.
Aber: die Qualität des Wohnens wird kaum geprüft, schon gar nicht von Amts wegen. Würden die Arbeitsplatz–Schutzverordnungen und die Hygienevorschriften gewerblicher Räume auf die Wohnumgebung angewendet, so müsste manche Wohnung vermutlich geschlossen werden.
Zwei Chancen sind damit verpasst:
- Wir nutzen unsere Wohnung meist nicht zur Erholung – dabei könnte sie eine Wellness-Oase sein, die den besten Urlaubsdomizilen in nichts nachsteht.
- Obwohl die Wohnung Ausgangspunkt von Leiden und Krankheit sein kann, werden die ohnehin nicht sehr gut gepflegten Präventionsmaßnahmen nur selten auf den Wohnbereich angewendet.
Für die medizinische Versorgung von Krankheiten gilt, dass auch hier die Wohnbedingungen in der Diagnostik und Therapie oft nur unzureichend berücksichtigt werden. Behandelnde Ärzte haben nur wenig Einblick in die Wohnsituation, und ihnen ist häufig auch nicht der Zusammenhang zwischen der Wohnumgebung und dem Gesundheitszustand ihres Patienten deutlich. Notwendige Behandlungsmaßnahmen werden dadurch verzögert oder beschränken sich bestenfalls auf den Patienten selbst, nicht aber auf den Patienten „Wohnung“. Nötig ist hier ein weiter Behandlungsbogen von der individuellen Gesundheit des Betroffenen bis zur Erfassung seiner Wohn – und Umweltsituation. Auf Seiten der Ärzte besteht hier ein erheblicher Informationsbedarf, im therapeutischen Prozess gegenüber dem Patienten ein Beratungsbedarf und auf der Seite der Baubiologen und Wohnplaner ein Unterstützungsbedarf durch geschulte Wohnmediziner.
In der Sprechstunde für Wohnmedizin werden Krankheiten behandelt, die durch die Wohnung und ihre Umgebung mitbedingt sein könnten. Wir verbinden klinische Diagnostik mit der Diagnostik der Wohnräume und beraten über mögliche Maßnahmen.
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