Patient:innenwohl und Klimaschutz
Gelebte Nachhaltigkeit im UKE
CO2-Emissionen reduzieren, Müll vermeiden, verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen: Schon seit vielen Jahren verfolgt das UKE eine nachhaltige Strategie. Auch zukünftig sollen immer mehr Bereiche umweltfreundlicher, sozialverträglicher und klimaneutraler gestaltet werden.
Nachhaltigkeitsstrategie
Wegbereiter sein: Im Bereich des Gesundheitswesens entwickelt das UKE als einer der größten Arbeitgeber Hamburgs seine nachhaltige Unternehmenskultur weiter und etabliert damit einen wichtigen strategischen und dynamischen Treiber. Mindestzielniveau für das UKE ist dabei der Hamburger Klimaplan, der die Klimaschutzziele der Stadt Hamburg definiert und ein Maßnahmenportfolio beinhaltet.
Stabsstelle Nachhaltigkeit: Seit 2020 hat das UKE eine eigene Stabsstelle für Nachhaltigkeit und Klimamanagement. Ihr Leiter Frank Dzukowski hat zuvor bereits seit über zehn Jahren die nachhaltige interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Das grüne UKE“ geleitet, deren Ideen und Aufgaben durch die Stabsstelle nahtlos fortgesetzt werden.
Nachhaltigkeitsbericht: Im Sommer 2021 hat das UKE zum ersten Mal einen Nachhaltigkeitsbericht gemäß den Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex veröffentlicht. Gegliedert in die vier Bereiche menschlich, effizient, verantwortungsvoll und zukunftsweisend rückt der digitale Bericht unter anderem die Aspekte Mitarbeiter:innenbeteiligung, Beschaffungskreislauf und Biodiversität in den Fokus.
Speisenversorgung auf dem Campus
Bio-Produkte: Die Klinik Gastronomie Eppendorf (KGE) ist Bio-zertifiziert. Hierzu zählen auch die Health Kitchen Bistros, welche Speisen und Getränke teilweise in Bio-Qualität und aus regionaler Produktion anbieten. „Der Trend zu Bio-Lebensmitteln ist unumkehrbar!“, sagt Egon Aßmann, KGE.
Ernährung ohne Fleisch: Ob belegte Brötchen, Snacks oder Mittagsgerichte – hier ist immer auch eine vegetarische, oft auch eine vegane Alternative im Angebot. Egon Aßmann betont, dass eine fleischlose Ernährung direkt dabei helfe, schädliche Umwelteinflüsse zuverringern.
Mengenplanung: Was man wegwirft, verbraucht unnötig Rohstoffe und Kosten. Im UKE kommen deshalb bereits seit über zehn Jahren Buffetwagen in der Patient:innenversorgung sowie Essen auf Bestellung zum Einsatz. Im Vergleich zu vorher müssen nun 50 Prozent weniger Essensreste entsorgt werden. Pfandbecher: Bereits seit zwei Jahren wird im UKE das umweltfreundliche Recup-System angeboten: Die Mehrwegbecher aus hochwertigem Material können nach Gebrauch zurückgegeben werden, sie werden gespült und können viele Male wiederverwendet werden. „Seit Juli 2021 bieten wir auch mikrowellen- sowie spülmaschinengeeignete Recup-Schalen für Mittagsgerichte an“, erläutert der gastronomische Leiter Aßmann.
Biodiversität
Bäume und Nistkästen: Die parkähnliche Anlage des Universitätsklinikums mit einem großen Baumbestand ist wie für Erholungsspaziergänge gemacht. Das 2017 neu eröffnete Kinder-UKE ist sogar um eine weit über 100 Jahre alte Hainbuche herum gebaut. An vielen Stellen auf dem Gelände befinden sich Nistkästen für Vögel an den Bäumen. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund NABU und der Loki Schmidt Stiftung will das UKE hier künftig noch weitere Ideen und Projekte entwickeln.
Bienenstöcke und Insekten: Die weitläufige Klinikanlage des UKE bietet an mehreren Stellen Platz für Wildblumenwiesen, die Nistmöglichkeiten für Insekten schaffen sollen. In der Nähe des Zentrums für Molekulare Neurobiologie gibt es sogar eigene Bienenstöcke. „Wir haben ein großes Interesse, die Biodiversität zu stärken und an einigen Stellen auf dem Gelände auch Insekten einen Lebensraum zu bieten“, so Nachhaltigkeitsmanager Dzukowski. Die Sicherheit der Patient:innen stehe jedoch immer an erster Stelle. Weil Bienen von ihren Stöcken senkrecht nach oben starten, gehe von den Bienenstöcken keine Gefahr aus, da sie nicht in der Nähe von Patient:innenzimmern stünden.
Gründächer: Auf allein drei Gebäudedächern des UKE-Bestands befinden sich insgesamt über 5000 Quadratmeter Grünfläche. „Diese Summe lässt sich künftig sicherlich noch ausweiten“, sagt Jens Brammann, Abteilungsleiter Energiemanagement bei der Klinik Facility-Management Eppendorf.
Energieversorgung und -verbrauch
Blockheizkraftwerk: Schon seit 2013 verfügt das UKE über ein eigenes Blockheizkraftwerk.Die Restwärme wird dabei in neue Energie umgewandelt. Eine umweltfreundliche Weise der Energieerzeugung: Gegenüber herkömmlichen Quellen wird der CO2-Ausstoß um bis zu 20 Prozent reduziert.
Strom sparen: Betriebstemperaturen anpassen, Energiesparfilter in den Lüftungsanlagen – mit kreativen Ideen sorgen die Mitarbeiter:innen aus dem Energiemanagement dafür, Energie einzusparen. Rund 55 Millionen Kilowattstunden verbraucht das UKE jährlich – etwa so viel wie 17500 Zwei-Personen-Haushalte. „Als Universitätsklinikum hat das UKE natürlich einen höheren Verbrauch als Krankenhäuser ohne Forschung und Lehre“, sagt Frank Dzukowski.
Corporate Carbon Footprint: Gemeinsam mit Climate-Partner berechnet das UKE seit dem vergangenen Jahr den CO2-Fußabdruck des Unternehmens: 61.600,61 Tonnen CO2 groß war er im Jahr 2020. Diese Emission entspricht der CO2-Bindung, die 4.928.048 Buchen jährlich leisten können. Den zweitgrößten Faktor darin bildet mit etwa 24 Prozent die Anfahrt der 14.000 Mitarbeiter:innen. „Neue Konzepte zur Mobilität sowie auch Homeoffice-Lösungen über dieZeit der Corona-Pandemie hinaus können hier Verbesserungen erzielen“, so Dzukowski.
Klinik-Neubauten
Wiederaufforstung: Wenn für den Bau neuer Klinikgebäude Bäume weichen müssen, so werden sie durch Wiederaufforstung im Stadtgebiet oder durch Neupflanzungen auf dem UKE-Gelände ersetzt.
Mitarbeiter:innenbeteiligung: Wie können bestmöglich Nachhaltigkeitskriterien bei der Planung neuer Gebäude berücksichtigt werden? Projektgruppen etwa aus Medizintechnik, Krankenhaushygiene und dem Team Neubauprojekte sorgen dafür, dass alle wichtigen Aspekte bedacht werden.
Abgasfreie Logistik: Über ein weitverzweigtes Tunnelsystem unter dem UKE laufen über kleine Transportwagen Warenströme von Gebäude zu Gebäude. Seit September dieses Jahres werden die Transportwagen wie das gesamte UKE mit 100 Prozent Grünstrom aus nachhaltigen Energiequellen betrieben.